Dieses Szenario, dessen Ergebnisse in dieser Broschüre erläutert werden, bildet die momentan übliche waldbauliche Praxis aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre und den Erwartungen an die kommenden Jahre nach. Daher wird es als "WEHAM 2012-Basisszenario" bezeichnet.
Ändern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Waldbewirtschaftung oder die Waldstruktur z.B. durch große Windwürfe, sind die Eingangsdaten zu aktualisieren und das Modell anzupassen. Man erhält ein anderes, neues Szenario.
In wissenschaftlichen Studien erarbeitet das Thünen-Institut alternative Szenarien unter Einbezug von Interessenvertretern der Forstwirtschaft, der Holzwirtschaft und des Naturschutzes. Die Ergebnisse der Studien werden gegen Ende 2016 erwartet.
Derzeit von großer Tragweite für die Forstwirtschaft sind die Diskussionen zur Biodiversität und zur Umsetzung der nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt. Für die Biodiversität wichtige Faktoren können durch die WEHAM nicht ausreichend modelliert werden. Zum Beispiel kann Totholz modellbedingt nur in ungenutztem Wald modelliert werden. Mangels Modellgrundlagen gar nicht modelliert werden Aspekte wie Biotopbäume. Die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung kann daher zur Diskussion der Biodiversität kaum Aussagen beitragen. Als mögliches Beispiel wäre die Altersklassenentwicklung des Waldes anzuführen, da Informationen zum Anteil alter und reifer Waldentwicklungsphasen naturschutzfachlich hohe Bedeutung zukommt.