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Zuwachsmodell Modellaufbau

Bäume wachsen lassen – das Zuwachsmodell

Eine wichtige Größe für die Abschätzung der zukünftigen Waldentwicklung und des Rohholzpotenzials ist der Zuwachs.

Holz eröffnet phantastische Möglichkeiten. Foto: Kroiher

Das Zuwachsmodell berechnet, wie die Bäume in Durchmesser und Höhe in den kommenden zum Beispiel 40 Jahren wachsen könnten. Hierfür wurden Wachstumskurven aus den Daten der bei der zweiten und dritten Bundeswaldinventur wiederholt vermessenen Bäume erstellt, die die Durchmesser- bzw. Höhenentwicklung beschreiben.

Die gemessenen BHD-Werte wurden getrennt nach sog. Zuwachs-Baumartengruppen in ein Koordinatensystem mit der Beziehung BHD zu Alter eingetragen und eine Kurvenschar in die Messungen eingepasst. Für die Projektionsperiode wächst der Baum entlang der Kurve, in die er mit seinen Startwerten eingepasst wurde. Dieses Modell bildet Unterschiede in der Leistungsfähigkeit eines Standortes, der sogenannten Bonität, ab.

Quelle: BMEL

Eine Modellierung des Höhen-Zuwachses nach dem gleichen Verfahren hätte unplausibel große Baumhöhen in hohem Alter zur Folge. Daher werden Höhe und Höhenzuwachs der Bäume als Funktion des Durchmessers berechnet (Höhentariffunktion). Dadurch wird der Modellzuwachs insbesondere in hohem Alter und damit das vom Zuwachs bestimmte Rohholzpotenzial eingeschränkt.

Das Zuwachsmodell ist ein Einzelbaummodell und arbeitet abstandsunabhängig. Die individuelle Konkurrenz der Bäume untereinander an einem Stichprobenpunkt zum Beispiel aufgrund von physischer Behinderung im Kronenwachstum wird nicht berücksichtigt. Die durchschnittlichen Konkurrenzverhältnisse zwischen den letzten beiden Bundeswaldinventuren werden jedoch sehr wohl abgebildet.

Wechsel im Waldbau oder Klimaänderungen können den Zuwachs verändern, können aber nicht vorhergesehen werden. Daher sind die Projektionen mit jeder BWI-Wiederholung neu anzufertigen.