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Fichte quo vadis? Hintergrundinformationen

Fichte quo vadis?

Das Holz der Fichte findet aufgrund seiner guten technischen Eigenschaften insbesondere im Bausektor breite Verwendung. Aufgrund der herausragenden Öko- und CO2-Bilanz des nachwachsenden Baustoffs Holz erfreut sich das Bauen mit Holz bei Bauplanern und Bauherren wachsender Beliebtheit. Denn der im Holz gebundene Kohlenstoff wird über Jahrzehnte gebunden. Gleichzeitig kann Holz Materialien auf Basis endlicher, fossiler Ressourcen ersetzen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas. Allerdings ist die Fichte vom Klimawandel selbst betroffen.

"Brotbaum" der deutschen Forstwirtschaft, so wird die Fichte auch genannt. Sie wächst vergleichsweise schnell und verfügt über vorzügliche Holzeigenschaften. Foto: Ulrich Mohr

Ausgehend von den großen Sturmkatastrophen der frühen 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, bei dem großflächig Fichtenwälder verwüstet wurden, setzte mit gezielter Förderung von Bund und Ländern die Umwandlung nicht standortgerechter Fichtenreinbestände in stabilere und naturnähere Mischbestände oder Laubwälder ein. Im Ergebnis hat die Fichte in Deutschland an Fläche, aber auch an Holzvorrat deutlich abgenommen. Durch den Klimawandel könnte sich dieser Trend – in regional unterschiedlicher Ausprägung – weiter fortsetzen. Denn unter den Hauptbaumarten in Deutschland gilt die Fichte als besonders anfällig.

Die Folgen sind eine Herausforderung: Noch ist die Fichte maßgebliche Grundlage für die Wertschöpfung in der Forst- und Holzwirtschaft. Bei einem Anteil von nur 25 % der Waldfläche und 33 % des Vorrats trug sie in der letzten Dekade mit 52 % überproportional zum Holzaufkommen bei. Geht die Fichte weiter zurück, droht damit eine wichtige Säule in der Wertschöpfung der Forst- und Holzwirtschaft und den nachgelagerten Bereichen wegzubrechen. Denn unsere Laubbaumarten sind in ihren technologischen Eigenschaften nicht mit der Fichte vergleichbar und Massenprodukte im Baubereich bislang kaum konkurrenzfähig und verfügbar.

Wo die Fichte in ihrer Existenz gefährdet ist, stellt sich die Frage der Alternativen. Küstentanne oder Douglasie, die sich als eingeführte Baumarten mancherorts bereits seit über 100 Jahren in den heimischen Wäldern bewährt haben, sind in den technischen Eigenschaften mit der Fichte vergleichbar. Von ihnen wird erwartet, dass sie die Klimaänderungen besser vertragen. Im geeigneten Mix mit heimischen Baumarten können sie einen Beitrag zur nachhaltigen Zukunftssicherung unserer Wälder leisten.