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Ausgewählte Ergebnisse der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung 2013 bis 2052

Wald und Rohholzpotenzial der nächsten 40 Jahre - Ausgewählte Ergebnisse der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung 2013 bis 2052

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland hat ein reiches Waldnaturerbe zu verantworten. Das zeigen uns die Ergebnisse der Bundeswaldinventur ebenso wie eine Wanderung durch unsere
heimischen Wälder. Doch was können wir von dem Wald der Zukunft erwarten? Wie können wir ihn nachhaltig bewirtschaften - als Rohstoffquelle, als Lebensraum und mit seinen vielfältigen weiteren Funktionen? Antworten gibt die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung.

Die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung ist ein strategisches Instrument, das auf den Erfahrungen der Waldbewirtschaftung der letzten Jahre aufbaut und Erwartungen an die kommenden Jahre umsetzt. Sie unterstützt die Ausrichtung für eine nationale und regionale Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung. Gleichzeitig liefert sie Grundlagen und Impulse für die Entwicklung von Holzverarbeitungstechniken und für die Bewertung nationaler Holzströme. Durch die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung können schließlich Risiken erkannt, vermieden und durch rechtzeitiges Handeln Knappheit vorgebeugt werden.

Nach ihren Schätzungen können wir für die kommenden Jahrzehnte bis 2052 mit einem Rohholzpotenzial von fast 78 Mio. Kubikmeter pro Jahr rechnen. Gleichzeitig steigt der Holzvorrat im Wald geringfügig. Der Wald mit seinen Funktionen als Rohstoffquelle und Lebensraum, genauso wie seine Schutzfunktionen scheinen gesichert. Die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Ressource Wald stützt damit eines der wichtigen Agenda 2030-Ziele der Vereinten Nationen.

Im Detail werfen die Schätzungen allerdings Fragen auf. So übersteigt das Potenzial von Buche und Eiche deren bisherige Ernte erheblich. Wie kann dieses Potenzial über neue Holzprodukte für neue Verwendungsbereiche erschlossen werden? Gleichzeitig sind gerade diese Baumarten für den Naturschutz von besonderem Interesse. Die Kiefer ist reichlich vorhanden. Doch wie sieht ihre waldbauliche Zukunft aus? Naturnahe Waldbewirtschaftung ist für ihre Verjüngung ungünstig. Das Rohholzpotenzial der Fichten ist deutlich geringer als die Nutzung des vergangenen Jahrzehntes. Gleichzeitig steigt der Fichtenvorrat im Wald. Lässt sich hieraus weiteres Potenzial erschließen? Die Fichte ist weiterhin wichtigste Grundlage für viele Bereiche in der Holzverwendung.

Die Waldentwicklungs- und Holzaufkommensmodellierung kann die tatsächliche Entwicklung des Waldes zwar modellieren, aber niemals genau vorhersagen. Die Waldbewirtschaftung wird sich weiterentwickeln. Modelle und Planungen treffen auf die Praxis. In diesem Zusammenspiel liegt aber gerade das Potenzial für eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung, so dass ein optimistischer Blick in die Zukunft durchaus erlaubt ist.

Ihr
Christian Schmidt MdB
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft